Deutschland 2022; R:Leander Haußmann; 115Min.; FSK: 12
Eine nostalgische Achterbahnfahrt der Gefühle durch ein Leben voller Geheimnisse, gespickt mit einer ordentlichen Portion Selbstironie.
Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer entschließt sich Ludger Fuchs im Beisein seiner Familie, Einsicht in seine Stasi-Akte aus DDR-Zeiten zu nehmen. Die minutiösen Dokumente der Staatssicherheit bringen allerdings Vergangenes über den gefeierten Romanautoren zutage, das die Familienidylle ins Wanken bringt. Der krönende Abschluss der DDR-Trilogie von Kultregisseur Leander Haußmann schöpft aus den Vollen eines detailverliebten Unterhaltungskinos.
Ostberlin, und trotzdem scheint die Sonne – Leander Haußmanns STASIKOMÖDIE erzählt als detailverliebte, durchweg stark besetzte Agentenkomödie von den Subkulturen im Ostberlin der Achtzigerjahre, dass es Spaß macht, sich zu erinnern und in diese Vergangenheit einzutauchen. Regisseur Leander Haußmann stellt gleich zu Beginn des letzten Teils seiner DDR-Trilogie (nach SONNENALLEE und NVA) klar, dass im Spannungsfeld von Staatssicherheit und Widerstand jede Seite ihr Fett wegbekommt. Dabei gelingt die Gradwanderung, dass selbst über einen perfiden Ausspitzelungsapparat wie die Stasi gelacht werden kann, wenn sich dessen Oberhaupt Erich Mielke als Sonnenkönig inszeniert. Im Widerstand zerbrechen sich die Nicht-Konformen (Nikos) derweil nächtelang die Köpfe über die Redewendung „Perlen vor die Säue“. Das Ensemble lebt von einem Gewebe grandioser darstellerischer Leistungen von David Kross als Spitzel im Untergrund („Auftrag: Eintauchen, Auskundschaften, Zersetzen“) sowie Jörg Schüttauf als sein älteres Ich, einem Romanautor, der sich mit seiner Vergangenheit konfrontieren muss, von Henry Hübchen als verrauchte Stasi-Vaterfigur, Detlev Buck als Straßenpolizist oder Deleila Piasko als Hippie-Amazone. Und auch mit großartigen Ideen wie etwa einer ferngesteuerten Ampelschaltung, die zur ultimativen moralischen Prüfung wird, bietet Leander Haußmanns STASIKOMÖDIE an allen Ecken und Enden Unterhaltung. Wie schon in den beiden vorhergehenden Filmen begeistert auch dieser mit überraschenden Wendungen, versteckten Anspielungen und einem fulminanten Finale zum Mitsingen. (Filmbewertung Wiesbaden)
Eintritt: 12,- €
Tickets:
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