Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Deutschland 1975; R: Margarethe von Trotta, Volker Schlöndorff; 106 Min. FSK: 16
Rheinische Fröhlichkeit. Es wird getrunken. Es ist kalt. Aber niemand vertreibt die Kälte. Der Alkohol nicht, die karnevalistischen Frohnaturen nicht. Im Gegenteil, es wird kälter und kälter. Wie ein Strick schnürt sich die Kälte um den Hals. Es gefriert in Deutschland. Ein Gespenst geht um in Deutschland, nein, nicht das, was Karl Marx damit meinte. Die naive und bisweilen groteske Lächerlichkeit einer radikalen Linken hat nichts mit einem Gespenst gemein, kein Horror, nicht einmal ein kleiner Schrecken dieser Möchtegernrevolutionäre durchstreift die Republik. Etwas anderes durchstreift Deutschland. Das Wort vom „Sympathisanten“ geht um. Endlich kann die zur medialen Unternehmermacht gekommene Presse beweisen, was Pressefreiheit wirklich bedeutet. Nicht nur die Millionen Exemplare aus dem Hause Springer haben zur Jagd geblasen: auf alle, die in den Verdacht gerückt werden, mit Baader, Meinhof und den anderen zu „sympathisieren“. „Sympathisant“ und „Intellektuelle“ werden zu bedeutungsgleichen Begriffen erkoren. Heinrich Böll, einer, den insbesondere die Springer-Presse in den Dunstkreis des „Sympathisantensumpfs“ stellte, reagierte – kurz nach Eröffnung des Baader-Meinhof-Prozesses – mit einem Roman, der zunächst im „Spiegel“ veröffentlicht wurde. Ein Jahr später nahmen sich Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta des Stoffes an und adaptierten – in enger Zusammenarbeit mit Böll – den Stoff für’s Kino. (Filmstarts)
Wir freuen uns, einen der renommiertesten und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten deutschen Filmregisseur in der einmaligen Kulisse des Schlosses Biedenkopf begrüßen zu dürfen.
Eintritt: jeweils 9,50 Euro im VVK (unter www.cineplex.de/programm/marburg), 10,50 Euro Abendkasse Beide Vorführungen Open Air auf dem Schloss Biedenkopf (bei schlechtem Wetter indoor, hierzu bitte kurzfristig unter www.film-hessen.de nachschauen)
Filmbeginn bei ausreichender Dunkelheit
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